Glatz-Familiengeschichtliche Forschung e.V.

Zu geizig und zu bruddelig


LAHR-REICHENBACH. Auf den Spuren ihrer Vorfahren sind 22 Mitglieder des Vereins "Glatz – familiengeschichtliche Forschung" gewandelt. Einige davon kamen aus Reichenbach.

Dabei haben sie viel Neues über ihren Vorfahren Kaspar Glatz erfahren, der Mitte des 16. Jahrhunderts Pfarrer und Dozent an der Universität Wittenberg war. Er sollte die Nonne Katharina von Bora heiraten. Die nahm aber bekanntlich Martin Luther zum Ehemann.

"Unsere Ausflüge bringen immer Überraschungen ans Tageslicht", sagt der Vorsitzende des Vereins, Wolfgang Glatz aus Reichenbach. Die jüngste Spurensuche nach Glatz-Vorfahren hatte ihn mit 21 weiteren Namensvettern nach Thüringen geführt. In Erfurt, Eisenach, Orlamünde und Wittenberg warteten interessante Geschichten auf die Teilnehmer. Im Mittelpunkt stand dabei Kaspar Glatz, der in der Kirche von Orlamünde Mitte des 16. Jahrhunderts als Pfarrer gewirkt habe, so Wolfgang Glatz. Der amtierende evangelische Pfarrer Wolfgang Freund konnte der Gruppe viel über Kaspar Glatz und sein Wirken erzählen. Bestätigt wurde von ihm der Todestag von Kaspar Glatz, der am 15. September 1551 im Siedhof in Orlamünde-Naschhausen gestorben war. Auch in der Lutherstadt Wittenberg habe Glatz 1524 als Direktor der Universität seine Spuren hinterlassen. Als Höhepunkt des Besuchs nannte der Vorsitzende die Ausführungen einer Stadtführerin im Kostüm der Katharina von Bora in Wittenberg, die mit Witz und Charme aus ihrem Leben mit Martin Luther erzählte. In mittelalterlicher Sprache zeigte sie die Orte von Luther und dessen Wirken in der Stadtkirche, im Lutherhaus und im Cranachhaus auf und erzählte dabei auch augenzwinkernd von ihren Erlebnissen mit Luther. Dazu gehörte auch die Geschichte der Beinahe-Heirat zwischen Kaspar Glatz und der Nonne Katharina von Bora, die sich aber gesträubt haben soll, den "geizigen und bruddligen Kaspar Glatz" zu heiraten.

Quelle:"Badische Zeitung" 


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